Dienstag, 28. Oktober 2014

Hutongtour




sanierter Eingang Hutongviertel

Hinterhof

Ich habe das Gefühl, Schönes aus Peking zu berichten, wird einem nicht leicht gemacht. Vielleicht ist mir aber auch die Fähigkeit abhanden gekommen, Schönes zu erkennen. Wer weiß...  


Markt

Letztens hab ich einen geführten Ausflug in die Hutongs (traditionelle Wohngegenden) mitgemacht, um ein bisschen was über das ursprüngliche Peking zu erfahren. Nach 3 Stunden Gruppenflanieren durch ein teilweise saniertes (für die Touristen) und teilweise altes Hutongviertel in der Nähe vom Platz des himmlischen Friedens, bin ich leider auch wieder zu dem Schluss gekommen, das alles immer schmutzig, unaufgeräumt und irgendwie provisorisch aussieht, nein ist. 

"Bepflanzung" 

"Verkabelung"



Da ich außerdem schon einiges über die legendären Toiletten gehört habe, wollte ich auch das mal austesten. Zum Glück musste ich nicht wirklich... Da in den Hutongs nicht jede Wohneinheit eine eigene Toilette besitzt, gibt es überall öffentliche Toiletten zu denen man dann mit Klopapier in der Hand bei Bedarf hinschlendert und dort sein Geschäft verrichtet. Das Ganze an sich ist ja nicht ungewöhnlich, kennen wir ja auch vom Campingplatz. Aber hier ist Privatsphäre ein absolutes Fremdwort. Viele Toiletten bestehen aus einem kleinen Raum, in dem nebeneinander Hockklos (die mit dem Loch im Boden) platziert sind aber das ganze dann OHNE Trennwand! So hockt man dann dicht an dicht nebeneinander und entledigt sich gemeinsam seiner Ausscheidungen. Jeder der den Raum betritt kann dir ebenfalls dabei zusehen. Ganz abgesehen vom Gestank der Klos und den Geräuschen die man sich anhören muss, ist mir der Toilettengang dann doch zu intim, als das ich dieses Event gemeinsam mit anderen Teilen möchte – wie spießig. 



Einige Klos haben aber auch halbhohe Trennwände, so das der Nachbar wenigstens beim Hocken nicht sichtbar ist oder die ganz neuen sogar Kabinen mit Türen – aber danach musste ich etwas länger suchen. 
Ich gebe die Hoffnung nicht auf und ich werde hier bestimmt noch was Schönes finden...Versprochen!


Donnerstag, 9. Oktober 2014

Hongkong


Nur knapp 3 Flugstunden von Peking entfernt, findet man ein völlig anderes China - Hongkong. Ich war sehr gespannt auf unseren Kurztrip nach Hongkong und ehrlich überrascht, was für eine wunderbare Stadt das ist. 


Da sie bis 1997 britische Kronkolonie war und erst seit dem wieder zur Volksrepublik China gehört, hat Hongkong sich völlig anders entwickelt als der Rest Chinas. Es gibt eine eigene Währung, eine eigene Sprache (Kantonesisch) und es herrscht freie Marktwirtschaft, mitten im eigentlich kommunistischen China – eine interessante und spannende Mischung. 

Ich war total begeistert, alles ist sauber, ordentlich und gepflegt. In U-Bahnen wird für ältere Menschen noch aufgestanden, es wird nicht auf die Straße gespuckt und Müll liegt auch nirgendwo rum – über so etwas freue ich mich mittlerweile schon und dabei bin ich noch gar nicht lange in Peking. 

Man kann problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, es gibt Doppelstockbusse und sogar Doppelstock-straßenbahnen und eine gut vernetzte Metro – ich kahm mir vor wie in einer asiatischen Version von London. Und alle sprechen Englisch – sogar die Taxifahrer! Ein Bekannter von mir hat gesagt: Hongkong ist Asien für Anfänger. Also alle, die einfach und sicher Asien bereisen wollen, sind hier gut aufgehoben. Man benötigt weder chinesische Sprachkenntnisse, noch muss man auf etwas verzichten. In Hongkong gibt es alles. Man kann phantastisch shoppen, Essen und sightseeing machen und alles ist sicher. 


Da die Bevölkerung durch Zuwanderung schnell angewachsen ist (über 7 Millionen Menschen) aber nicht wirklich genug Platz für alle da war, hat die Regierung irgendwann beschlossen, neues Land durch die Aufschüttung im Meer zu gewinnen und Wohnhäuser als Hochhäuser zu bauen. So besteht dieser neue Teil der Stadt fast hauptsächlich aus Hochhäusern und Wolkenkratzern, wodurch sie auch ihre phänomenale Skyline bekommen hat. Besonders toll kann man diese von der Avenue of stars bewundern (central station). 


Wenn man nachts durch Hongkong fährt, kommt man sich vor wie in einem Science fiction Film - die riesigen, dicht an dicht stehenden Hochhäuser mit den ganzen Lichtern haben etwas faszinierend Futuristisches. Gleichzeitig ist sie aber auch wunderbar grün, da tropisch und zählt zu den grünsten Metropolen Asiens. Ah und nicht zu vergessen, sie hat den größten Cargo Hafen der Welt, was auch sehr beeindruckend aussieht. 



 Wir haben das Glück Freunde zu haben, die in Hongkong leben und die uns die verschiedensten Seiten dieser Stadt zeigen konnten – vom local market über einen Tag Strandurlaub auf einer der vielen Inseln, Restaurantgeheimtipps, einen einzigartigen Tempel (Tempel der 10000 Buddhas) bis hin zum kulinarischen Erlebnis Hühnerfüße zu essen – gar nicht sooo übel.



Hongkong zählt nun zu meinen Lieblingsstädten in dieser Welt und ich will unbedingt noch mal hin!