Montag, 9. März 2015

Luftverschmutzung – chinesische Dokumentation „Unter der Glocke“


nicht der höchste Wert - nur ein Beispiel von vielen

Das in China die Luftverschmutzung durch Industrie und Verkehr (hauptsächlich durch Verbrennung von unbehandelter Kohle) extrem hoch ist, so hoch wie in nur wenigen anderen Städten dieser Welt, ist ja mittlerweile überall durchgedrungen. Sogar in den deutschen Nachrichten wird ab und an, wenn es mal wieder besonders schlimm ist und die gesundheitsschädigenden Feinstaubwerte in für uns unvorstellbare Höhen steigen, berichtet. Ich wette, dass jeder von Euch schon mal davon gehört hat. Man mag sich damit beschäftigen wollen oder nicht, man kann die Gründe hinterfragen oder nicht aber man kann eigentlich nicht wirklich die Augen davor verschließen und so tun, als ob das Problem gar nicht vorhanden ist.

Hier kann man es doch, jedenfalls kann man es versuchen...

Letze Woche ist eine wunderbare Dokumentation über dieses Thema veröffentlicht worden („Under the Dome“). Produziert von einer chinesischen Journalistin – Mutter einer kleinen Tochter und jetzt sicher ohne Job. Sie versucht mit Hilfe von Interviews, Foto- und Filmdokumenten, Statistiken und eigenen Erfahrungen und Recherchen relativ wertungsfrei auf die katastrophale Luftverschmutzung durch Fabriken, exzessiver Kohleverbrennung, Industrieanlagen und dem stark zunehmenden Autoverkehr und den damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen aufmerksam zu machen. (Eine halbe Millionen Menschen sterben möglicherweise jedes Jahr an den Folgen der Luftverschmutzung.) Sie zeigt sogar mögliche Lösungen anhand von Erfahrungen in anderen Ländern auf.

Und was passiert?

Genau eine Woche wurde dieser Film toleriert und er war allen Bürgern mit Internet zugänglich – dann wurde er aufgrund des extremen Interesses einfach aus allen chinesischen Internetplattformen gelöscht. Es darf nicht mal mehr darüber berichtet werden!
So, fertig, Problem gelöst! Heißt: “Macht Euch mal keine Gedanken über Dinge die ihr nicht versteht. Das da ist kein Smog nur Nebel. Wir haben alles im Griff. Atmet alle schön tief durch, es ist nichts da draußen...“

ab Werten von 200 ist für uns die Grenze und wir gehen nur noch mit Maske vor die Tür -
der erste Blick am Morgen geht auf das "Air Quality App"

Bei Interesse: hier ist der link zum Film – für uns ist er jederzeit auf youtube anzuschauen...



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