Montag, 10. November 2014

Chinesische Mauer



Wochenende, blauer Himmel – ein perfekter Zeitpunkt um die chinesische Mauer zu besuchen. Und sie sah genau so aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte, sehr groß und sehr beeindruckend und gar nicht so überlaufen von Touristen, wie ich bei dem schönen Wetter befürchtet hatte. Die Mauer ist bei Peking von verschiedenen Stellen zu erreichen. Der Zugang von Mutianyu, der bei uns ganz in der Nähe liegt, ist ganz einfach, man kann zwischen Gondelbahn und Sessellift wählen, um hinauf zu kommen und runter kann man dann wenn man möchte sogar mit einer Sommerrodelbahn fahren. Wer laufen will kann sicher auch laufen aber mit zwei lauffaulen Kindern stand das für uns nicht zur Wahl.



Da die Mauer um Peking, der am besten erhaltene bzw. bereits sanierte Teil ist, ist das ganze sehr eindrucksvoll und der Ausblick phantastisch.



Seit 1987 gehört sie zum Weltkulturerbe. Zwischen 2007 und 2009 wurde sie das letzte Mal vermessen und begutachtet, auch um den Zustand der Mauer zu erfassen. Das hätte man mal früher machen sollen, denn das erschreckende Ergebnis war, das zum jetzigen Zeitpunkt etwa nur 513 km in gutem Zustand sind und das der Rest zerstört, verschmutzt, zerfallen oder von den Bewohnern abgetragen wurde, um die Steine als Baumaterial zu verwenden. Immerhin ist die Mauer in all ihren einzelnen Teilen – sie ist nur teilweise miteinander verbunden und besteht aus vielen Einzelstücken – 8.850 km lang, wobei sich die Hauptmauer aus der Ming Dynastie über ca. 2.400 km erstreckt. Ursprünglich wurde sie als Verteidigungsanlage gebaut, um sich vor den einfallenden Hunnen zu schützen.



In ihrer besten Zeit hatte sie stolze 25.000 Wachtürme vorzuweisen, die aller paar hundert Meter errichtet wurden, um auf Ihnen bei Gefahr ein Feuer zu entfachen, das dann sichtbar für die anderen nächsten Wachtürme war und so als zuverlässiges Warnsystem diente. Leider würde das heute wahrscheinlich nicht mehr funktionieren. Bei der Luftverschmutzung und den wenigen Tagen mit guter Sicht, hätte der Feind alle Chancen, sich unbemerkt im Schutze des Smogs heranzuschleichen und ein Feuer wäre wohl auch nicht mehr für den nächsten Wächter zu erkennen. Naja, zum Glück gibt es heut zu tage keine räuberischen nomadischen Reitervölker mehr...


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